Das waren "die etwas anderen Ostergeschichten"

Das waren "die etwas anderen Ostergeschichten"

Das waren "die etwas anderen Ostergeschichten"

# Veranstaltungen

Das waren "die etwas anderen Ostergeschichten"

An die hundert Menschen kamen am 21. März 2023 in unserer evangelischen Kirche zusammen, um sich einem Thema zu widmen, das in der Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit bekommt. Initiator der Veranstaltung war Matthias Kubat, dem es bereits vergangenem Dezember ein Anliegen war, über von Armut betroffenen Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung zu berichten.

Diesmal ging es um Gewalterfahrungen.

Er schrieb, ebenso wie Valerie Berger und Christiane Hangel Geschichten und Gedichte über wahre Begebenheiten aus dem persönlichen Umfeld, die von den AutorInnen gemeinsam mit Elisabeth und Norbert Flamisch vorgetragen wurden. Die musikalische Umrahmung des Abends wurde von Melitta Ebenbauer&Friends und Studierenden für neue geistliche Musik gestaltet. Die Korneuburger Künstlerin Edith Spielmann und SchülerInnen der Kreativmittelschule und des Stockerauer Gymnasiums steuerten Bilder zum Thema bei, die während und nach der Veranstaltung gezeigt wurden.

Interviews!

Neben den Texten wurde das Thema auch in Form von Interviews beleuchtet. Die Geschäftsführerin des Vereins „Frauen für Frauen“, Manuela Kräuter, berichtete über die Arbeit ihrer Organisation und betonte die Wichtigkeit der Veranstaltung. Der Familienrichter und Kurator unserer Gemeinde, Gert Lauermann, schilderte die Aufgaben des Familiengerichts und erzählte von der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Eine der gelesenen Geschichten gab die Erzählungen eines zwischen den Eltern ständig hin- und hergeschobenen Kindes direkt aus den Gerichtsakten wieder, die in der stolzen Aussage „Aber ich habe überlebt“ gipfelte. Wie bei den anderen Geschichten wurden auch hier die Namen der Beteiligten geändert.

Gewalt beginnt im Kleinen.

Die Texte machten klar, dass Gewalt viele Gesichter hat, denn neben den (Ehe-) Frauen sind sehr häufig Kinder und Jugendliche Opfer von physischen und psychischen Übergriffen. Gewalt beginnt im Kleinen, denn auch abwertende Worte können verletzen und Schicksale prägen. Als stets wiederkehrender Faktor wurde der Alkohol genannt, der oft dazu beiträgt, dass Gewaltsituationen entstehen oder eskalieren.

Und trotzdem Hoffnung!

Den AutorInnen war wichtig, die TäterInnen nicht zu verurteilen und trotz der doch recht bedrückenden Geschichten die in allen Schicksalen spürbaren Ansätze von Hoffnung wahrnehmbar zu machen.

Es war auch für uns Vortragende eine besondere Aufgabe, solche Texte vor das Publikum zu bringen. Wir haben uns gut darauf vorbereitet und waren immer im Austausch mit den AutorInnen. So sind wir in die Texte hineingewachsen. Elisabeth ist mit dem Thema vertraut, da sie als Sozialpädagogin im Krisenzentrum für Kinder und Jugendliche mit genau solchen Schicksalen täglich zu tun hatte. Norbert hat die Erfahrung gemacht, dass es sehr bewegend und berührend ist, diese Art von Texten zu lesen, auch wenn man nicht involviert ist. Auch durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Text lässt sich ausreichend Distanz aufbauen, um bei der Lesung in der Rolle des Berichterstatters bleiben zu können.

Gut besuchte Veranstaltung! 

Obwohl die Veranstaltung mit diesem fordernden Thema fast zwei Stunden lang gedauert hat, war das Publikum bis zum Schluss höchst aufmerksam. Das vielfältige Musikprogramm hat zwischen den Textblöcken die Möglichkeit zum Durchatmen und Erholen geboten und die Kirche war als Veranstaltungsraum dafür sehr stimmig.

Anschließend gab es im Gemeindesaal bei einer kleinen Stärkung die Möglichkeit zum Austausch, was rege genutzt wurde. Wir freuen uns über die sehr gut besuchte Veranstaltung und auch über den Spendenerlös von 1.210,00 Euro. Die Summe geht je zur Hälfte an den Verein „Frauen für Frauen“ und an unser Projekt „Friedenstor“.

Die Texte werden in der Folge gemeinsam mit den Geschichten der Lesung vom Dezember zum Thema Armut von Matthias Kubat zusammengefasst und als Broschüre in gedruckter Form herausgegeben.

Elisabeth und Norbert Flamisch

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