Spirituelle Auszeit

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# Geistliches Wort

Spirituelle Auszeit

Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist der Sommer in vollem Gange und mit ihm die Urlaubszeit.

Zeit, den normalen Arbeitsalltag zu unterbrechen und sich eine Auszeit zu nehmen – zuhause oder auf Reisen. Ich muss bekennen, ich freue mich immer sehr auf ein paar Wochen ohne Handy und Computer, ohne Arbeitsaufträge und fest umrissenen Tagesplan.

Es tut gut, einmal nicht funktionieren zu müssen, Zeit zum Faulenzen zu haben, zum Träumen und um das zu tun, wozu man gerade Lust hat. 

In dem Büchlein ‚Spirituelle Auszeit im Wald‘ von Georg Toporowsky habe ich eine wunderbare kleine Erzählung entdeckt, die ich mit Ihnen teilen möchte:

Ein Forscher durchstreifte eine ferne Wüste, um sie zu erkunden. Dazu hatte er einen arabischen Führer angeworben, der sich in der Wüste auskannte. Als am Abend die Sonne unterging, breitete dieser im Lager seinen Gebetsteppich auf den Boden aus und fing an zu beten. 

»Was machst du da?«, fragte der Forscher. »Ich bete« »Zu wem denn?« »Zu Allah« »Ja, aber hast du Gott denn schon jemals gesehen, betastet, gerochen, gefühlt?« wollte der Forscher wissen. »Natürlich nicht«, antwortete der Araber. »Dann bist du aber ein ganz schöner Dummkopf«, entgegnete der Forscher, »denn es ist dumm zu jemandem zu beten, den noch nie jemand gesehen oder gefühlt hat!«

Am nächsten Morgen, als das Lager abgebrochen wurde, kam der Forscher aus seinem Zelt, sah sich um und sagte zu dem Araber: »Hier ist heute Nacht ein Kamel gewesen.« 

Da blitzte es in den Augen des Arabers und er fragte den Forscher: »Hast du das Kamel gesehen, betastet, gerochen, gefühlt?« »Nein, natürlich nicht«, antwortete der Forscher. »Naja, dann bist du ein dummer Forscher.«, erwiderte der Araber. »Wieso, man sieht doch rings ums Zelt die Fußspuren des Kamels.«

In diesem Moment ging die Sonne in all ihrer Pracht und Schönheit auf. Der Araber wies in ihre Richtung und sagt: »Siehst du - und das sind die Fußspuren Gottes!«

 In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Sommer- und Urlaubserlebnisse in der Natur, im Garten, im Wald, am Meer oder in der Wüste…

Ich wünsche Ihnen, dass Sie manches kleine und große ‚Wunder‘ erfahren, das Sie mit neuer Kraft und neuem Mut erfüllt. Vielleicht entdecken Sie für sich ja im Zauber der Schöpfung Gottes Fußspuren, die Sie zum persönlichen Zwiegespräch mit Gott ermutigen und Sie das Leben, das uns geschenkt ist, mit neuen Augen sehen lassen…

Ihr Pfarrer Christian Brost

 

 

 

 

 

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