08/08/2024 0 Kommentare
Mutter Theresa
Mutter Theresa
# Menschen des Friedens

Mutter Theresa
Über Mutter Teresa einen kurzen Text zu schreiben, erscheint fast unmöglich. Zu groß ist der Umfang ihres Wirkens und die Zahl der Ehrungen, Auszeichnungen und Preise, darunter der Lotusorden, die höchste indische Auszeichnung und der Friedensnobelpreis 1979.
Trotz ihrer zahllosen Ehrungen hat sie bis zuletzt äußerst bescheiden und zurückhaltend gelebt. Ihre Berufung war es, den Ärmsten der Welt zu dienen. Sie betrachtete sich nur als ein Werkzeug Gottes, dessen Sendung sie zu erfüllen versuchte. Heuer wird ihres 25. Todestages gedacht.
Von Skopje ins Himalayagebiet
Mutter Teresa wurde 1910 als Agnes Bojaxhiu in Skopje in einer albanisch-stämmigen, religiösen Familie geboren. Sie wollte unbedingt missionarisch tätig sein, was damals nur als Ordensschwester möglich war. So zog sie 1928 ins Mutterhaus der Loretoschwestern nach Dublin, um 1 Jahr später in Darjeeling im Himalayagebiet mit dem Namen Teresa ihr Ordensgelübde abzulegen. Zuerst musste sie an einer High School Geschichte und Erdkunde unterrichten. Ihr Drang, den Ärmsten zu helfen, wurde angesichts des großen Elends in Kalkutta immer größer. Die vielen Obdachlosen, Hungernden, die bettelnden Kinder überzeugten sie noch mehr, sich um diese „Gotteskinder“ zu kümmern. Der Ruf des Herrn, den Mutter Teresa vernahm , befahl ihr, den Schutz des Klosters nach 16 Jahren zu verlassen, um mit den Armen zu leben, die nichts und niemanden haben, von allen gemieden werden, die vor Schwäche nicht mehr essen können.
Dem Ruf des Herrn folgend in die Armut.
Sie wollte so zu einem neuen Typ von Schwester werden. Dies bedurfte aber einer Sondererlaubnis von Papst Pius XII. Zuerst nahm sie medizinischen Unterricht, um die von vielen Wunden bedeckten oder von Lepra gezeichneten Kranken pflegen zu können.
Langsam wuchs eine kleine Gemeinschaft von einigen Schwestern heran. Sie nannten sich „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Ihr Ordensgewand war ein weißer Sari mit 3 blauen Streifen an den Rändern – eine Erinnerung an den Himmel. Ihr Tagesablauf bestand vor allem aus Gebet und Arbeit. Sie standen kranken und einsamen Menschen bei, oft gingen sie auch betteln, um den Ärmsten etwas zu essen zu bringen. Wenn nötig, arbeiteten sie die ganze Nacht. Mit ihnen Mutter Teresa unermüdlich trotz einiger Beschwerden. Mehr als 3000 Schwestern leben heute in mehr als 300 Häusern in 75 Nationen.
Ein Wunder der Liebe
Mutter Teresa richtete Ambulanzen für die Kranken mit Hilfe von Ärzten ein. Die Sterbenden, die von den überfüllten Krankenhäusern aufgegeben wurden, brachte sie in ein Haus, wo sie ihr Leben in Begleitung eines wohlwollenden Menschen beenden konnten. Das Haus der Sterbenden war für Mutter Teresa ein heiliger Ort, wo die Menschen keine Angst haben mussten, weil sie in das Haus Ihres Vaters gingen. Sie hat Kindern große Bedeutung beigemessen und eröffnete für die Kinder – „das schönste Geschenk, das uns Gott machen kann“ (S.111) mehrere Häuser, wo sie gerettet, aufgezogen und unterrichtet wurden. Viele aufgegebenen und verlorenen Kinder nahm Mutter Teresa auf, um ihnen in den letzten Stunden noch die Wärme der Liebe spüren zu lassen.
Mutter Teresa kümmerte sich besonders auch um Leprakranke. Sie eröffnete ein bedeutendes Zentrum für Leprakranke und ein Dorf, in dem Leprakranke als freie Bürger leben konnten mit Werkstätten, Feldern , Viehzucht und Schulen .
Nach vielen Jahren der Entbehrungen, der selbstlosen Arbeit und dem unermüdlichen, missionarischen Wirken in vielen Ländern vieler Erdteile wurde Mutter Teresas Herz immer schwächer, und sie starb am 5.9.1997.
Sie hatte nichts, ihr Orden ist auf absolute Armut begründet. Mutter Teresa hat mit nichts an den Händen eine Organisation in der ganzen Welt auf die Beine gestellt und für viele Verzweifelte Glück und Hoffnung bereitet: „Ein Wunder der Liebe und des Glaubens an Gott.“ (S. 141)
Marianne Culik
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